Windows 11 2022 Enterprise Edition | Zugriffsprobleme auf das NAS

Info: Ganz unten, im Update vom 02.11.2022 ist die Lösung für das Problem beschrieben. Wen die Hintergründe des Problems nicht interessieren, einfach gleich nach unten scrollen.

Der ursprüngliche Blogbeitrag

Nach dem Update auf Windows 11 22H2 konnte ich mich nicht mehr auf meine NAS-Laufwerke (Synology) verbinden. Zum Beispiel lieferte die Anzeige des Temp-Verzeichnisses mit dem DIR-Befehl die Meldung zurück, dass der Benutzername nicht korrekt ist und das war auch bei der Anzeige des Home-Verzeichnisses der Fall.

C:\Temp> dir \\nasbp.home.local\temp
Der Benutzername oder das Kennwort ist falsch.

Obwohl die Credentials mit cmdkey im System gespeichert sind, habe ich es nochmals mit dem Parameter /u:home\bernd probiert und abermals den Hinweis bekommen, dass mein Passwort nicht korrekt wäre.

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Zuerst hatte ich das Windows 11 22H2 Update generell verdächtigt, aber auf allen Systemen bis auf zwei funktionierte der Zugriff nach wie vor.

Um das hier vorne weg zu nehmen, funktioniert hat der Zugriff von der Professional Edition aus und lediglich Clients mit der Windows 11 22H2 Enterprise Edition hatten Zugriffsprobleme.

Die Umgebung

Die Daten liegen auf einem Synology NAS (DSM 7.1x). Ich verwende aber nicht die Benutzer-Verwaltung von Synology, sondern den Synology Directory Server (was nix anderes als Samba ist) um den Zugriff auf die Laufwerke (Shares / Freigaben) auf dem NAS zu regeln. Die Anmeldung erfolgt damit gegen eine Samba-Domain, die über den Synology Directory Server bereitgestellt wird. Neben einigen Windows Systemen die in der Domain Mitglied sind, gibt es eine Reihe von Geräten die ihre Heimat woanders haben und lediglich über Benutzer / Passwort (was wiederum im Synology Directory Server liegt und per cmdkey auf dem Gerät gespeichert ist) auf das NAS zugreifen.

Das Problem und ein erster Workaround

Die Symptome zeigen sich auf zwei Wegen.

  1. Die Ansicht vom Verzeichnissen per Dir und dem FQDN / UNC-Pfad funktioniert nicht mehr (siehe Bild oben), egal ob das in der Eingabeaufforderung (cmd), PowerShell oder im Windows Explorer probiert wird
  2. Ein net use wie zum Beispiel net use t: \\nasbp.home.local\temp schlägt mit einem Fehler 86 fehl

Was aber immer geht, ist die Verwendung der IP des NAS und nicht des FQDN, also \\92.168.178.11\temp und damit habe ich hier auch gleich den Workaround beschrieben. Natürlich ist der Workaround nicht schön, aber erst einmal besser als nichts.

Die Ursache – The good case –

Um der Sache in Stück weit auf den Grund zu gehen, habe ich mich entschlossen einen Trace im Netzwerk zu ziehen. Wireshark und netsh sind hier die Mittel der Wahl. Bevor man sich dem eigentlichen Problem zuwendet, ist es sinnvoll mit einem Trace einen funktionierenden Zugriff mitzuschneiden.

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Der Trace zeigt alle Schritte die erfolgen müssen um erfolgreich den Inhalt von \\nasbp.home.local\temp mit dem Benutzer home\bernd angezeigt zu bekommen.

Wichtig hier ist das Paket 479, in dem die Anforderung für home\bernd an den Server gesendet wird und die Bestätigung über Paket 481.

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Zu sehen ist dabei auch, dass Domain, Account und Hostname des Clients korrekt angezeigt und übertragen werden.

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In Paket 488 sieht man dann auch die finale Anfrage nach \\nasbp.home.local\temp und die erfolgreiche Bestätigung in Palet 490.

Die erfolgreiche Kommunikation basiert vollständig auf NTLM und verwendet kein Kerberos. Als Client war Windows 11 22H2 Professional Edition im Einsatz.

Die Ursache – The bad case –

Schaut man sich dagegen einen Trace an, in dem die Verbindung nicht zustande kommt, passieren hier andere interessante Dinge. Dazu müssen wir aber ein wenig ausholen und nicht nur den SMB Verkehr betrachten, der ist nämlich ein “Oper” von Dingen die davor passiert sind.

Die DNS Abfragen sehen hier noch wie erwartet aus.

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Der Client (dieses Mal die IP 192.168.178.141, fragt den Server / das NAS 192.168.178.11 und .21 nach dem A (IPv4) und dem AAAA (IPv6) Eintrag ab und bekommt auch die korrekten Werte geliefert. Auch SMB scheint noch am Anfang korrekt zu arbeiten.

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In Paket 159 fragt der Client den Server nach dem zu verwendenden SMB Dialect an.

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In Paket 161 antwortet der Server mit SMB2 *

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Daraufhin versucht der Client in Paket 162 auf eine nochmals höhere Version zu gehen.

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Wo der Server auch gerne mitgeht Smile (irgendwie ist das wie beim Reizen im Skat).

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In Paket 165, wurde letztendlich der höchste der angebotenen Dialekte SMB 3.1.1 verhandelt und angenommen.

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Jetzt schickt der Client in Paket 171 (KRB5) einen AS-REQ an den Server.

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Hier eine Abbildung der unter etype angebotenen Verschlüsselungsarten (Paket 171).

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Die Anfrage wird vom Server abgelehnt (Paket 173), da er eine PRE-Authentification fordert, dazu wird aber auch gleich die notwendige Verschlüsselungsart mitgeteilt.

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Die Kommunikation endet immer mit einem Fehler, nachdem insgesamt 6 Pakete ausgetauscht wurden.

KRB Error: KRB5KRB_AP_ERR_BAD_INTEGRITY

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Das passiert wiederum 4x und danach erscheint die Meldung, dass der Benutzer oder das Passwort nicht korrekt ist und das nur, wenn als Client Windows 11 22H2 Enterprise Edition verwendet wird.

Ein zweiter (schmutziger) Workaround

Ich selber bin kein Freund von IP-Adressen in dem Sinne, dass sie für Verbindungen zu anderen Systemen genutzt oder gar hart verdrahtet werden. Wieso gibt es denn eigentlich DNS und den will ich auch verwenden?!

Einen Fall-Back von Kerberos auf NTLM lässt sich damit erzwingen, dass wir seitens des SMB-Servers (dem NAS) die DES-Encryption erzwingen.

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Das ist an sich keine schöne Sachen, da DES als “weak” gilt und nicht mehr verwendet werden sollte.

Wie in den Paketen 95 und 97 im folgenden Trace zu sehen ist, können sich Server und Client nicht auf DES einigen und es erfolgt ein Fall-Backup auf NTLM.

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Damit zwingt man die Enterprise Edition zum gleichen Verhalten wie die Windows 11 22H2 Professional Edition.

Zum Schluss

Es stellt sich nun die Frage, wieso verhält sich die Enterprise Edition eigentlich so, während Windows 11 22H2 Professional gleich mit NTLM ins Rennen geht.

Eine mögliche und für mich die einzige Erklärung die ich gefunden habe ist, dass mit Windows 11 22H2 bei der Enterprise Edition der Windows Defender Credential Guard aktiviert wurde.

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Ich bin gespannt, wie die Sache weiter geht und werde es Euch wissen lassen wenn neue Erkenntnisse vorliegen. Falls hier jemand weitere Infos hat, bitte in die Kommentare unten reinschreiben.

Update 02.11.2022

Das Problem scheint nur Synology NAS Systeme und den Directory Server zu betreffen, ansonsten ist es recht ruhig zu dem Thema im Internet. Zumal, wenn der Zugriff über eine IP-Adresse anstatt des FQDN erfolgt, es ohnehin nicht auftritt.

Nun hat Synology Anfang November ein Update für den SMB Service bereitgestellt, welches das folgende Problem löst.

“Fixed an issue where users could not joind their computers to Synology Directory Server after updating OS to Windows 11 22H2”

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Seitdem ist das Problem bei mir nicht mehr aufgetreten. Nach der Installation des Updates auf dem NAS habe ich die DES encryption für den Account wieder rückgängig gemacht und alles läuft und funktioniert wieder wie gehabt.

Enjoy it, b!

Excel–Öffnen in geschützter Ansicht

Nach einer Migration des Servers in eine DFS-Struktur, meldete sich Excel (aber auch andere Office Programme) mit der Meldung das Dateien nur in der “geschützten Ansicht” geöffnet werden können.

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Der Hinweis rührt daher, dass sich der Name des Servers, der die Dateien bereitstellt geändert hat und die Office Anwendungen diesen nicht mehr als vertrauenswürdig einstufen.

Während der bisherige Zugriff über \\server\freigabe seit Jahren problemlos funktioniert hat, kommt beim Zugriff über \\dfs-fqdn\dfs\freigabe die oben gezeigte Meldung.

Beheben lässt sich das Problem an mehreren Stellen, am einfachsten aber über eine GPO welche dfs-fqdn als vertrauenswürdig einstuft.

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In die Site to Zone Assignment List kann man mehrere Werte, IP-Bereiche usw. eintragen. Denkbar wäre zusätzlich nur “finance” falls es jemanden gibt der mit \\finance\dfs\freigabe anstatt \\finance.local\dfs\freigabe arbeitet, was zwar nicht sinnvoll aber möglich ist.

Der Wert 1 definiert die Domain (finance.local) als (1) Intranet zone und damit als vertrauenswürdig ein.

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Definiert habe ich den Wert sowohl in der Computer Configuration als auch in der User Configuration der Policies / Richtlinen.

Im Internet kursieren eine Reihe alternativer Workarounds, wie zum Beispiel das Aufweichen der Sicherheitseinstellungen in Excel / Office wie im folgendem Screenshot zu sehen ist.

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Davon halte ich nichts, Life is dangerous … und da muss man nicht zusätzlich die Anzahl der Angriffsvektoren erhöhen.

Enjoy it, b!

Fix: Windows 10 und 11 Update und der Essentials Connector

Info: Bitte die Update Historie unten lesen, ursprünglich wurde das Script für Windows 10 Version 1903 entwickelt und seitdem immer wieder getestet und aktualisiert. Für alle die nicht lesen wollen, die aktuelle Version des Scripts befindet sich hier. Darüber hinaus funktioniert dieser Workaround ebenfalls mit Windows 11, wenn man ein Windows 10 System über das ISO aktualisiert.

For the english version, please follow this Link.

Zumindest aus Sicht des Windows Server Essentials Connector ist jedes Update von Windows 10 spannend. Die seit gestern offiziell verfügbaren Version 1903 für Windows 10 versäumt es beim Upgrade, die für die Ausführung des Windows Server Essentials Connectors notwendigen Dienste (Services) zu migrieren. Die sind nach dem Update nicht mehr vorhanden.WSE-1903

Damit ist der Windows 10 Client nicht mehr in der Lage sich am Windows Server Essentials an zu melden um seinen Status zu kommunizieren oder eine Sicherung durch zu führen. Im Dashboard des Server erscheint der Client Offline.

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Damit das wieder klappt, müssen die Services hergestellt werden. Das geht am einfachsten durch das folgende Script, welches die Services in Form von REG-Dateien in die Registry importiert. Im Anschluss, nach einem Neustart funktioniert der Connector ohne Probleme.

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Das Script und die dazu notwendigen REG-Dateien sind in der ZIP Datei als Download verfügbar. Für eventuelle Schäden lehne ich jegliche Haftung ab.

  • Die Ausführung des Scripts muss in einer PowerShell-Session als Administrator erfolgen
  • Script und REG-Dateien müssen zwingend im gleichen Verzeichnis liegen
  • Das Script prüft ob es sich um den Version 1903 oder höher handelt. Nur dann werden die REG-Dateien in die lokale Registry des Windows 10 Clients eingetragen

Möglicher Weise können Probleme mit der PowerShell Execution-Policy auftreten, dazu wende ich den folgenden Workaround an.

Get-Content -Path .\Fix-WSeLaunchpad-1903.ps1 | PowerShell.exe -NoProfile -

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Update 30.05.2019

Inzwischen ist es mir gelungen, dass Microsoft dieses Problem als Bug (Fehler) betrachtet und an einem Fix arbeitet. Wie schnell damit zu rechnen ist, kann ich nicht sagen melde mich aber wenn ich weiteres weiß.

Update 15.07.2019

Das Script, und damit der Workaround funktionieren mit dem WSE 2016 und dem WSE 2012R2, dass mag im Blog nicht richtig rüber gekommen sein. Für die anderen Versionen (WSE 2011 und 2012) müsste man die Registry-Einträge des Connectors vergleichen.

Update 21.07.2019

Ich hatte nun die Gelegenheit Windows 10 Clients an einem SBE 2012 (ohne R2) um zu stellen und muss gestehen, dass das Script hier definitiv nicht funktioniert. Der Clientconnector dort verwendet wohl andere Einträge in der Registry als unter Windows Server 2012R2/2016.

Update 18.11.2019

Mit dem Update auf Windows 10 1909 gibt es keine Probleme, dass liegt an der von Microsoft geänderten Bereitstellung. Dazu werden vornehmlich nur Features freigeschaltet, die schon in früheren Versionen vorhanden waren.

Update 11.12.2019

Wird ein ISO mit Windows 10 1909 für einen Upgrade, zum Beispiel von Windows 7 auf Windows 10 verwendet. Schlägt der Bug wieder zu und das bisherige Script funktioniert leider nicht. Darum habe ich eine kleine Änderung durchgeführt und eine Version erstellt (steht nun auch in der History), die mit 1903 und neuer funktioniert.

Update 15.05.2020

Auch mit Windows 10 2004 tritt dieses Problem auf und kann über das Script behoben werden. Ich habe an diesem eine Reihe kleinerer Korrekturen durchgeführt und hier zum Download bereitgestellt.

Update 23.10.2020

Seit dem letzten Jahr, oder denken wir in Updates, seit Windows 10 Version 1909, liefert Microsoft das Herbstupdate als normales Windows Update aus, dass Features die im Verlauf der letzten Monate durch Updates (in 2004) installiert wurden aktiviert. Damit funktioniert das Update auf diesem Weg ohne Probleme und das Script ist nicht notwendig. Erfolgt aber ein Upgrade, zum Beispiel der Version 1909, durch das Windows 10 20H2 ISO, kann das Script im Anschluss den Connector reparieren.

Update 05.06.2021

Mit dem Windows 10 21H1 Update funktioniert das Script in der aktuellen Version ohne Änderungen. Wird das Update über den WSUS oder Windows Update installiert, dann funktioniert der Windows Essentials Connector ohne Probleme und das Script ist nicht notwendig. Erfolgt das Update hingegen über eine ISO Datei, die es als Download bei Microsoft gibt, kann der Essential Connector im Anschuss über das Script repariert werden.

Update 05.10.2021

Heute wurde Windows 11 released und ich habe gleich das Update probiert. Klappt mit den gleichen Problemen wie auch schon unter Windows 10. Genau genommen ist Windows 11 auch nur Windows 10 Build 22000 …

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Das Script funktioniert auch hier ohne Probleme, ich habe aber die Ausgaben und Meldungen an das neue Windows angepasst.

Update 13.08.2022 – Notes from the field

Hier ein Hinweis zum Thema Windows 11 Insider-Preview.sbsland-w11-insider-preview

Update 03.10.2022 – Windows 11 22H2

Ob man das Windows 11 22H2 Update nun als sinnvoll betrachtet oder nicht. Microsoft sieht es als die aktuellste Version von Windows 11 und bietet es darum neben dem WSUS auch zum direkten Download per ISO an. Führt man das Update durch, funktioniert der Essentials Connector nicht mehr, erhält aber durch das hier bereitgestellte Script seine Funktion zurück.

 

Enjoy it,b!

Fix: Windows 10 and 11 Update and Small Business Essentials Connector

Informationen in deutscher Sprache sind unter dem folgenden Link verfügbar.

While this blog is held in German, one article requires an addition written in English language.

For Windows 10 and 11, Microsoft provides every 6 months (since 2022 every year) a major version update to add new features to it’s client operating system.

This update, if done by an ISO or with a package from WSUS may break the Windows Server Small Business Essentials Connector by forgot to migrate the connector services registry keys.

Windows SBE services

While these five services are displayed in the services.msc they are, without corresponding registry keys, no longer functional.

Additionally the Windows 10/11 client seems to offline from Windows SBE dashboard.

Windows 10 clients offline in dashboard

To get the connector back working, I’ve written a script adding the missing registry keys from a PowerShell session. The ZIP-file contains beside the PowerShell code the REG-files containing the missing keys.

To run the script, follow the steps described bellow:

  1. Download the script and extract the content to a dedicated directory
  2. Open a PowerShell session as Administrator and jump to the directory with the PowerShell-script and the REG-files. Note, script and REG-files must live in the same directory
  3. Execute the script by running the following line of PowerShell (to workaround PowerShell Execution-Policies) and don’t miss the “-“ at the end of the script.
# Workaround some obscure PowerShell Execution-policies 😉
# don't miss the "-" at the end of the line!
Get-Content -Path .\Fix-WSeLaunchpad-1903.ps1 | PowerShell.exe -NoProfile -

A successful execution looks, like the following picture shows.

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Note: Don’t forget to reboot your Windows 10 client, to make the connector work again.

Update October 3th, 2022

To make it short, Windows 11 22H2 Update also breaks the connector but the script will fix it.

Enjoy it, b!

racknex UM-INT-001 | SBE Compute Unit

Langsam muss ich mir doch Gedanken über die Umbenennung dieses Blogs machen, eine Anregung war SBE = Small Business Environments, was mir persönlich sehr gut gefällt. Der SBS (Small Business Server) verliert mit jeder Migration bei meinen Kunden, für mich an Bedeutung und auch aus Sicht des Supports von Microsoft sind seine Jahre gezählt.

Zeit über neue Ansätze nachzudenken und wieder einen Artikel über meine Freunde in Österreich zu schreiben, hiermit beste Grüße an racknex und die erfolgreiche Verwendung der UM-INT-001 als Rackmount für meine SBE Compute Unit.

UM-INT-001

Credits und Copyright liegen bei racknex

“Für was brauchen wir den eigentlich noch die beiden Server?” Fragte mich ein Kunde, nachdem wir seine Datei- und Anmeldedienste (und alles andere, was ein Small Business Server Essentials 2012 R2 so macht) auf zwei Synology NAS Systeme migriert hatten. Sein Szenario sah zu diesem Punkt wie folgt aus:

  • VPN-Server
  • Anmeldedienste (Synology Directory Server) und DNS
  • Dateidienste (SMB/CIFS)
  • DHCP
  • Backup der Arbeitsplätze und virtuellen Maschinen (VMs)
  • Surveillance (für die Videokameras in der Werkstatt) sowie Cloud-Backup
  • Docker Container mit WSUS Offline Update

Das alles verbunden mit einem zweiten Synology NAS welches zusätzlich den Anmeldedienst aktiv absichert und ansonsten für die Replikation von Snapshots und die Sicherung des primären NAS zum Einsatz kommt.

Gut, natürlich wir haben ja immer noch die Server, die inzwischen nicht mehr viel zu tun haben. Dort laufen gerade mal drei VMs (virtuelle Maschinen), eine für das Management der Drucker, die zweite für das ziemlich schrottig programmierte Warenwirtschaftssystem sowie eine dritte mit einem virtuellen Desktop und Windows 11. Die Absicherung der VMs erfolgt zum einen durch das Active Backup von Synology und natürlich über eine Hyper-V Replikation. Aufgefallen sind die beiden Server vor allem, da sie einen besonders hohen Geräuschpegel verursachten, der besonders im Sommer ziemlich auf die Nerven ging.

Darum musste auch hier eine Alternative her und war durch einen Zufall schnell gefunden. Während der Suche nach Treibern auf der Intel Homepage bin ich auf einen Artikel gestoßen, dass Intel NUC Systeme (zumindest einige von ihnen) 24×7 betrieben werden können. Bei fast allen meiner Kunden laufen die PCs ohnehin 24×7 und das nicht nur 3 oder 4 Jahre, insofern hatte ich keine Probleme mit der Vorstellung das sowas auch mit einem Intel NUC möglich wäre und sogar, im Falle von Intel, unterstützt wird. Eine Analyse der auf den Servern vorgehaltenen Kapazitäten ergab, dass zwei Intel NUCs mit dem i5 der 11ten Generation sowie 32GB Hauptspeicher und einer 2TB NVMe ausreichen würden. Das Ganze hat Brutto keine 2.000 € gekostet und konnte mit dem Rackmount von racknex sauber in das Rack eingebaut werden.

UM-INT-001

Nach der Migration der VMs hatten wir (der Kunde und ich) zwei Aha-Erlebnisse.

  • Zum einen reduzierte sich die Temperatur im Serverraum um 5° und die Kühlung musste im Sommer nicht mehr aktiv sein
  • Der Intel NUC mit der NVMe war so schnell, dass die VMs bei einem Neustart des Intel NUCs sogar eine reconnect einer RDP-Session ermöglichten

Die Ausfallsicherheit wird nach wie vor durch die Hyper-V Replica und dem Microsoft Hyper-V Server 2019 sichergestellt und auch hier sichert Synology Active Backup die VMs.

Das Setup läuft nun seit 3 Monaten ohne Probleme, mit Crystaldiskinfo prüfe ich die NVMe Laufwerke und lasse mir einen Alert schicken, wenn sich gravierende Parameter ändern.

Damit stellen sich zum Schluss zwei Fragen.

  1. Wieso hast Du nicht den Synology Virtual Machine Manager und die beiden NAS Systeme verwendet?
  2. Brauchst Du jetzt keine “echten” Server mehr?

Zu 1. muss ich sagen, dass in diesem Fall zwei der drei VMs schon eine ordentliche Rechenleistung benötigen. Nichts mit High-End, aber mehr als üblicher Weise ein Atom oder Celeron-Prozessor von Intel liefern. Ein Setup analog zu den Intel NUCs auf den beiden Synology NAS Systemen hätte deren Kosten und vor allem auch deren Geräuschpegel deutlich nach oben geschraubt. Dazu stellen die Intel NUC Systeme eine einfach Exit-Strategie dar, sollte die Idee aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, dann machen wir normale Arbeitsplätze draus und kaufen wieder “echte” Server.

Zu 2. Für genau diese Anforderung des Kunden reichen die Intel NUCs mit Hyper-V Replica definitiv aus, zumal wir ja auch eine ordentliche Datensicherung haben. Richtige und damit vor allem teure und laute Server werde ich nach wie vor verwenden, wenn die Option mit den Synology NAS Systemen und nur zwei bis drei kleineren VMs nicht besteht. Dann machen wir alles wie gehabt, erprobt und solide aber auch deutlich teurer und wärmer. Da wir aber im kommenden Winter nicht wissen, wie kalt es bei uns werden wird, kann der Kunde ja die alten Server als Heizung mitlaufen lassen Smile

Bis bald mal wieder und enjoy it, b!

Synology Directory Server | Passwort beim Zugriff auf ein Netzlaufwerk

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An dieser Stelle möchte ich auf den vielleicht wichtigsten Artikel im Synology Knowledge Center hinweisen Smile

https://kb.synology.com/en-id/DSM/tutorial/domain_user_not_get_group_permission

Es geht hier um eine nicht korrekte Auswertung von Gruppenmitgliedschaften beim Zugriff auf ein Netzlaufwerk.

Technischer Hintergrund

Einem Benutzer in der Domain wird über ein Anmeldeskript (login.cmd) ein neues Netzlaufwerk verbunden. Die Vergabe der Berechtigungen dazu erfolgt relativ einfach indem der Benutzer Mitglied in einer dafür erstellen Gruppe in der Domain wird. Diese Gruppe hat wiederum entsprechende Berechtigungen auf dem Netzlaufwerk.

  • Sepp (Benutzer) – Mitglied in der Gruppe “_ SN Immobilien Users”
  • Die Gruppe “_ SN Immobilien Users” hat R/W-Zugriff auf den Share \\sn-nas-15\immo

Das Problem

Für das neue Netzlaufwerk, muss auf einmal im Fenster des Anmeldeskript ein Passwort angegeben werden, das funktionale Passwort von Sepp wird hier aber nicht akzeptiert. Es bleibt nur die Möglichkeit das Fenster zu schließen und damit die darauffolgenden Maßnahmen (weitere Laufwerke usw.) abzubrechen.

Das erwartete Verhalten wäre, dass Sepp durch seine Mitgliedschaft in der Gruppe “_ SN Immobilien Users” die entsprechenden Berechtigungen auf dem Netzlaufwerk besitzt. Durch seine neue Anmeldung, wird der Security-Token neu erstellt und die (neue) Gruppen-Mitgliedschaft fließt in diesen mit ein.

Die Lösung

Auf dem Synology NAS müssen die folgenden beiden Änderungen durchgeführt werden.image

https://kb.synology.com/en-id/DSM/tutorial/domain_user_not_get_group_permission

Der Windows Client muss wie folgt behandelt werden, wobei bei mir ein Neustart genügte.

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Danach war das Netzlaufwerk über die passende Gruppenmitgliedschaft im Zugriff.

Update: Ein defektes Computerkonto, kann ebenfalls den Zugriff auf ein Laufwerk verhindern. Die Symptome sind dabei die gleichen, es wird ebenfalls nach einem Benutzer und Passwort gefragt und dieses nicht akzeptiert. Es genügt dann den PC aus der Domäne heraus- und wieder reinzunehmen.

Enjoy it, b!

Synology Directory Server | Hyper-V Replica schlägt fehl–Kerberos Fehler

Ich arbeite bei kleinen Projekten gerne mit dem Synology Directory Server als Ersatz für das Microsoft Active Directory (AD). Bei ein paar Benutzern, lassen sich hier doch einige Kosten sparen. Nun kommt aber auch dort gelegentlich die Anforderung eine Virtuelle Maschine (VM) hochverfügbar bereitzustellen. Dafür habe ich bisher immer den Microsoft Hyper-V Server (2019) in Verbindung mit der Hyper-V Replica verwendet.

Das klassische Setup, hat auch bis zur Aktivierung der Hyper-V Replication problemlos funktioniert.

  • Join der beiden Hyper-V Hosts in die Domain des Synology Directory Servers
  • Öffnen der Firewall auf den Hyper-V Hosts um über Port 80 der 443 zu replizieren
  • Verwendung der Kerberos Authentifizierung (HTTP) für die Replikation
  • Einrichten der Hyper-V Replica für eine oder zwei VMs

Allerdings wurde ich am Ende der Konfiguration mit dieser Fehlermeldung konfrontiert und konnte auf Anhieb nichts damit anfangen.

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Ja klar, es gibt ein Problem mit Kerberos … aber wieso?

Die Namensauflösung funktionierte und auch die ServicePrincipalNames sind registriert.

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Auch die Ports 80 und 443 sind über die Firewall geöffnet und antworten wie erwartet.

Mein Verdacht fiel nach einiger Zeit auf dem Synology Directory Server, dieser stellt quasi eine Domain mit dem folgendem Functional-Level bereit.

  • Domain functional level: Equal to Windows Server 2008 R2

Die Hyper-V Replica wurde mit Windows Server 2012 vorgestellt, was aber nicht zwingend heißen muss, dass die Domain ebenfalls auf diesem Level sein muss. Ich denke aber das darin und vielleicht in Verbindung mit der Tatsache, dass hier eigentlich Samba 4.10 läuft, hier das Problem liegen könnte.

Als Alternative wollte ich die Authentifizierung per Zertifikat verwenden.

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Dabei bin ich über eine Reihe von Herausforderungen gestolpert, die sich aber letztendlich lösen ließen. Als Grundlage habe ich diese Anleitung verwendet, die aber nur mit kleineren Modifikationen funktionierte.

Ein wichtiger Unterschied ist auf jeden Fall, dass meine beiden Hyper-V Hosts in der Domain verbleiben sollen, also nicht in einer Workgroup betrieben werden.

  • Insgesamt werden n+1 (N = Anzahl der Hyper-V Hosts die an der Replikation teilnehmen) Zertifikate erstellt. Für jeden Hyper-V Host eines (das Server-Zertifikat) und das Root-Zertifikat. Bei zwei Hosts, haben wir damit drei Zertifikate
  • Während das Root-Zertifikat auf jedem der Hyper-V Hosts installiert wird, bekommt jeder Host ein eigenes Server-Zertifikat

Auf dem ersten Knoten wird eine PowerShell-Sitzung als Administrator gestartet und dazu die folgenden Variabel angelegt.

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Danach wird das Root-Zertifikat erstellt. Dazu habe ich die folgenden Punkte geändert (Zeile 26).

  • KeyUsage CertSign  in
  • KeyUsage CertSign, CRLSign, DigitalSignature

Darüber hinaus in Zeile 27

  • KeyLength 2056 in
  • KeyLength 4096

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Der Server auf dem das Root-Zertifikat erstellen, muss diesem ebenfalls vertrauen. Darum wird das Zertifikat von Personal nach Trusted Root Certification Authorities kopiert.

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Nun wird auf demselben Knoten sowohl das Root-Zertifikat exportiert als auch die Server-Zertifikate erstellt.

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Auch bei der Erstellung der Server-Zertifikaten habe ich ein paar Änderungen vorgenommen.

Hinzufügen eines weiteren Parameters (Zeile 64), wobei ich dazu (Zeile 60) den FQDN erstelle

  • DnsName $fqdn, $name
  • KeyLength 4096

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Auf allen Hyper-V Hosts muss nun die Prüfung der Zertifikate abgeschaltet werden.

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Nun werden die Zertifikate auf die anderen Knoten (hier nur einer) verteilt.

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Kleiner Tipp, der “\” am Ende des Pfads erstellt das Verzeichnis automatisch.

Nun wird auf dem 2ten Knoten sowohl das Root- als auch der Server-Zertifikat importiert

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Das sieht dann auf jedem Hyper-V Host wie folgt aus.

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So, damit sollte die Hyper-V Replikation eigentlich funktionieren, was aber nicht der Fall war. Zusätzlich zur certificate-based Authentification (HTTPS), musste ich auch noch die Verwendung von Kerberos (HTTP) aktivieren! Warum, kann ich nicht genau sagen und muss hier nochmals mit einem Netzwerk-Trace der Sache auf den Grund gehen.

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Mit dieser Konfiguration funktioniert nun die Hyper-V Replikation auch mit Hyper-V Hosts die in einer Samba-Domain und dem Synology Directory Server Mitglied sind.

Enjoy it, b!

PowerShell Convert UNIX to DOS

Leider läuft Notepad++ auf Windows Server Core nicht mehr zuverlässig und so habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht und auch eine gefunden. Nun verwende ich seit geraumer Zeit Micro (a modern and intuitive terminal-based text editor).

Allerdings habe ich gelegentlich ein Problem mit der Darstellung und Verarbeitung von Dateien die unter UNIX / Linux abgespeichert wurden.

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Damit diese problemlos bearbeitet werden können, konvertiere ich sie mit dem folgendem Einzeiler in PowerShell in das ASCII-Format.

Get-Content -Path .\vm-export-v029.ps1 | Out-File -Encoding ascii .\vm-export-v029.txt

Danach öffnet Micro die konvertierte Datei problemlos.

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Enjoy it, b!

Drucker im Active Directory (AD)

Löscht man einen Drucker, der auch über das Active Directory (AD) gelistet war kann es vorkommen das dieser nach dem Löschen weiterhin angezeigt wird. Richtet sich dann ein Benutzer neue Drucker ein wird dieser, schon gelöschte und damit nicht mehr vorhandene Drucker, erneut angeboten.

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Damit stellt sich die Frage, wo den der Drucker im Active Directory noch vorhanden ist und wie er entfernt werden kann.

Der Drucker ist über den Server im AD zu finden, auf dem er bereitgestellt wurde. Diese Information muss also noch vorhanden sein. Zur Anzeige aktiviert man Users, Contacts, Groups, and Computers as containers und findet damit unter dem Computer Objekt des Servers die von ihm bereitgestellten Drucker.

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Das Drucker Objekt, kann dann mit einem Rechtsklick und Delete gelöscht werden.

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Danach ist man den Drucker wirklich los.

Enjoy it, b!

Windows 11 | SYSTEM_THREAD_EXECPTION_NOT_HANDLED

So sollte ein Tag nicht beginnen.

IMG_20220630_063001_ON1_Cloud

Mein Lenovo P1 ist heute genau drei Jahre im Betrieb und ich kann in dieser Zeit auf insgesamt 10 BSODs (Stopp-Fehler) zurück blicken, dass waren einige mehr als ich mit meinen Microsoft Surface Book 2 (insgesamt vier) hatte. Nun könnte man von mangelnder Qualität bei Lenovo sprechen, was ich aber so nicht unterschreiben werde, denn alle der 10 Fehler hat mehr oder weniger mit der im Notebook verbauten Nvidia Grafikkarten zu tun.

Im Gegensatz zu früheren BSODs, wo eindeutig ein Nvidia-Treiber auf dem Stack zu sehen war, hat dieses Mal der DirectX Graphics MMS den BSOD verursacht und damit könnte der Fehler im Betriebssystem direkt zu suchen sein.

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Der erste Blick in dem korrekt geschriebenen Dump mit dem Debugger ( !analyze –v) zeigte zumindest den Stop-Code (7E) und die lapidare Meldung, dass dieser Fehler wohl des Öfteren auftaucht. Auch der Treiber kann über den Dump zweifelsfrei dem Betriebssystem zugeordnet werden.

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Trotzdem tat ich mich schwer, die eigentliche Ursache zu finden. Ein ganz guter Punkt zum suchen ist der folgende Link bei Microsoft, wo die Bug Check Code Reference zu sehen ist.

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-hardware/drivers/debugger/bug-check-code-reference2

Von dort geht es weiter zum eigentlichen Code dem 7E, der in insgesamt drei Varianten hier beschrieben ist.

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-hardware/drivers/debugger/bug-check-0x7e–system-thread-exception-not-handled

Ich hatte die Exception 0xC0000005, eine Zugriffsverletzung oder auch Access Denied

  • 0xC0000005: STATUS_ACCESS_VIOLATION indicates a memory access violation occurred

Letztendlich hat mich die Analyse nicht weitergebracht, aber immerhin den Hinweis darauf gegeben, dass ein Problem im Bereich der Grafiktreiber vorhanden sein könnte. Was mich wiederum zu einer holistischen Suche nach “dxgmms2.sys blue screen nvidia” verlasst hat und mir nicht wenige Einträge im NVIDIA Forum offenbarte.

Meine bisher abschließende Lösung ist damit, den NVIDIA Treiber zu aktualisieren.

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Enjoy it, b!