Synology DS | NVMe-SSD im RAID1

Ich glaube, dass hier über meine Zuneigung zu den Synology NAS-Systemen keine Zweifel herrschen. Allerdings gehe ich persönlich nicht ganz mit der Produktpolitik von Synology konform. Die bessere Integration oder sogar “only-supported”-Strategie von Synology-Festplatten und Synology-SSDs erschließt sich mir nicht vollständig, zumal diese gewisse Lücken offen lässt. So, um was geht es den hier genau?

Dieser Blog beschreibt die Konfiguration eines Volumes mit non-Synology NVMe-SSDs in einem RAID1. Zuerst erfolgt die Konfiguration und im Anschluss eine Reihe von Gedanken die ich mir zu diesem Thema gemacht habe. Für die Nerds unter uns, ist der Blog nach der Konfiguration fertig Smile

Hinweis:
Die hier gezeigte Konfiguration entspricht nicht den Support-Vorgaben von Synology und erfolgt auf eigenes Risiko.

Konfiguration eines RAID1 mit Samsung NVMe-SSDs

Die Ausgangssituation für diesen Beitrag ist die Folgende:

Das Ziel ist ein weiterer Storage Pool (Storage Pool 2) mit einem Volume bestehend aus den beiden Samsung NVMe SSDs in einem RAID1-Verbund.

Die Voraussetzungen, sind die folgenden:

  • Beide NVMe-SSDs sind eingebaut und werden von der Synology im Storage Manager erkannt
  • SSH wurde auf der Diskstation aktiviert

Die ersten Schritte erfolgen in der SSH-Session und erstellen einen weiteren Available Pool 1 / Verfügbaren Pool 1 (je nachdem welche Sprache die Diskstation verwendet).

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Die Befehle oben gibt es hier in einer ZIP-Datei zum Herunterladen. Ich bevorzuge zum Öffnen entweder Visual Studio Code oder Notepad++ da damit eine ansprechende Formatierung möglich ist.

Dem Rahmen in Orange entnehmen wir, dass der Available Pool 1 assembliert werden muss – Online Assemble was im Fenster rechts oben über die drei, in einer Reihe liegenden Punkte erfolgt (Rahmen in Blau)

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Hinter diesen drei Punkten ( ) befindet sich die Option Online Assemble, die nach anklicken noch mit Apply bestätigt werden muss.

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Der Storage Manager zeigt daraufhin einen Storage Pool 2 an, der assembliert wird.

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Öffnet man den Storage Pool 2 findet man die beiden Samsung M.2 SSDs mit ihrer Kapazität (Drive Size) und darunter das Volume 2 mit einer knapp darunter liegenden Kapazität von 889,9GB

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Damit ist das Volume 2 erstellt und kann verwendet werden. Für mich war der Grund, darauf eine VM laufen zu lassen, die von der deutlich besseren Performance der Samsung SSDs profitiert. Dazu muss ich das neue Volume 2 im Virtual Machine Manager noch hinzufügen, was über das Menü Storage/Add möglich ist.

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Nach einem Klick auf Add erscheint der Wizard um eine Storage Ressource zu erstellen (Create Storage Resource) der mit Start gestartet wird. Dort steht wiederum das erstellte Volume 2 zur Auswahl …

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… das nach Konfiguration genereller Einstellungen, verwendet werden kann.

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Existiert, wie in diesem Fall, schon auf Volume 1 eine VM, so kann diese auf das Volume 2 im Virtual Machine Manager migriert werden. Wie schnell der Vorgang von statten geht, hängt hauptsächlich von der Lese-Geschwindigkeit des Quell-Volumes ab.

Überlegungen zur Konfiguration der Samsung SSDs

Die Verwendung der beiden M.2 Slots für eine NVMe SSD ist natürlich verlockend. Wirft man einen Blick in die Synology-Kompatibilitätsliste, tritt hier schnell Ernüchterung ein. Außer den beiden Synology SSDs der SNV3410 und SNV3400-Serien mit jeweils 400 und 800GB sind keine Alternativen zu finden.

Die Synology-Laufwerke haben mindestens zwei Einschränkungen.

  1. Sie sind teuer (SNV3410-800G für ~ 300€ netto, Samsung 990 Pro M.2 mit 1TB für 83,00€ netto)
  2. Die maximale Kapazität endet bei 800GB und damit lassen sich größere Kapazitäten (mit 2 oder 4TB) mit Boardmitteln nicht erreichen

Betrachten wir die Synology SNV3410-800G, so wird für diese der 3,5-fache Preis einer Samsung SSD 990 Pro mit 1TB aufgerufen und auch die Samsung ist zum Einsatz im Dauerbetrieb geeignet (wenn auch nicht für eine Synology NAS zertifiziert).

Synology verhindert im Storage Manager offiziell die Konfiguration von NVMe-SSDs anderer Hersteller zu einem Volume, belegt aber deren Verwendung als Cache mit lediglich einer Warnung. Sogar die Speicherung von BTRFS-Metadaten im Cache ist mit nicht-zertifizierten SSDs möglich.

Unter dem technischen Aspekt, befindet sich in Cache oberhalb des eigentlichen Volumes, ein zusätzlich konfiguriertes Volume mit einem RAID1 ist parallel dazu angeschlossen. Gibt es also mit dem NVMe-RAID1 Probleme, dann erwarte ich hier wenig bis keinen Einfluß auf andere Volumes, als wenn diese NVMe-SSDs als Cache dazwischen arbeiten. Im Worst-Case wären die VMs auf dem “nicht-supportetem” Volume weg, die wir aber mit Active Backup for Business sichern können.

Ich hätte ein anderes Verhalten im Storage Manager hinterlegt, bei 3rd-Party SSDs wäre eine Warnung beim Erstellen von Volumes angebracht gewesen, als Cache würde ich deren Nutzung unterbinden.

To Cache or not to Cache

Diese Frage kann man nur differenziert beantworten und genau darum will ich das in einem weiteren Artikel beschreiben.

Damit erstmal viel Spaß mit dem neuen NVMe-Raid Winking smile

Enjoy it, b!

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