Neulich stand ich vor dem Problem, dass nach dem Einspielen von neuen Windows 10 ADMX-Dateien diese nicht zwischen den Domain Controllern (DCs) repliziert wurden.
Einen ersten Hinweis gab dazu das DFS Replication Event-Log, mit dem Event 4012.
Der Vorschlag direkt im Text ist, den DC der nicht an der Replikation teil nimmt aus der Replication Group zu entfernen und wieder hinzuzufügen ist ehrlichgesagt Bullshit, dass ist bei der SysVol Relikation mit DSF-R nicht möglich. Vielmehr muss man eine authoritative synchronization für das mit DFS-R replizierte SysVol durchführen.
Um trotzdem einen Blick auf die SysVol Replication Group werfen zu können, installiere ich gerne auf allen DCs oder in größeren Umgebungen auf Management Servern die DFS Management Tools aus dem Windows RSAT.
Mit PowerShell ist das ebenfalls möglich und kann für viele DCs automatisiert werden.
# Hinzufügen der RSAT DFS-Management Tools
Add-WindowsFeature -Name RSAT-DFS-Mgmt-Con
So, wie funktioniert nun die authoritative synchronization des SysVol?
Authoritative SysVol Replikation
Start von ADSIEDIT (über die Suchfunktion auf dem DC) oder das Startmenü, dort liegt das Tool unter Windows Administrative Tools / ADSI Edit.
In diesem Fall war die Ausgangslage wie folgt
- slabad01.vmlabs.local (DC = OK)
- slabad02.vmlabs.local (Replikation schlägt fehl)
Der slabad01 sollte also die Autorität für die SysVol Replikation werden und obwohl die Replikation ohnehin nicht mehr funktioniert, muss davor auf allen DCs die DFS Replication beendet und auf Manual gestellt werden.
Nachdem ADSI Edit (mit administrativen Rechten) gestartet wurde, bleiben die Standard-Einstellungen wie sie sind.
Nach dem Klick auf OK, steht uns ein Klick-Marathon bevor. Die KB von Microsoft referenziert hier wie folgt:
CN=SYSVOL Subscription,CN=Domain System Volume,CN=DFSR-LocalSettings,CN=,OU=Domain Controllers,DC=msDFSR-Enabled=FALSE
Das ist zwar korrekt stellt aber die genau umgekehrte Reihenfolge dar wie der eigentliche Weg ist. Dazu folgen wir dem nächsten Bild.
In den SYSVOL Subscription Properties setzen wir nun die beiden folgenden Werte:
msDFSR-Enabled=FALSE
msDFSR-options=1
Das nächste Bild zeigt beide Einstellungen.
Für alle anderen DC (bei mir ist es nur ein weiterer) muss ebenfalls msDFSR-Enabled=FALSE gesetzt werden.
msDFSR-Enabled=FALSE
Nun wird auf dem DC von dem die Replikation (Authoritative) aus erfolgen soll, die DFS Replikation wieder gestartet und auf Automatic gesetzt.
Nun findet sich im Event-Log der DFS Replication die ID 4114, diese indiziert das die Replikation dieses DC nicht aktiv ist (haben wir ja auch mit msDFSR-Enabled=FALSE deaktiviert).
Hoffentlich habt ihr ADSI Edit offen gelassen, nun wird nämlich der Wert für msDFSR-Enabled=TRUE gesetzt und eine Replikation mit DFSRDIAG POLLAD erzwungen.
DFSRDIAG POLLAD
Nun finden sich im Event-Log der DFS Replication die ID 4602, die besagt das auf diesem DC das SysVol wieder erfolgreich repliziert wird.
Für alle anderen DCs wird nun zuerst der Dienst für die die DFS Replication auf Automatic gesetzt und gestartet. Sobald der Event 4114 im DFS Replication Event-Log aufgetaucht ist, muss mit ADSI Edit für die restlichen DCs msDFSR-Enabled=FALSE wieder auf msDFSR-Enabled=TRUE gesetzt werden.
Im Anschluss muss auch auf jedem anderen DC ein DFSRDIAG POLLAD ausgeführt werden.
Dazu kann man einfach mal nachschauen ob im SysVol die fehlenden Richtlinien ankommen.
Das Ereignis mit er ID 4604 meldet dann, dass die Replikation mit den anderen DCs eingesetzt hat und damit wäre auch das Problem gelöst.
Zusammenfassung
Zuerst wird auf dem DC der die autoritative Rolle einnehmen soll, die SysVol Replication wieder in Gang gebracht (er repliziert dann mit sich selbst) und im Anschluss die restlichen DCs mit eingebunden.
Enjoy it, b!